Massensport statt Kampfrekord Die erste Arbeiterolympiade 1925 Von Eduard Hoffmann Ende des 19. Jahrhunderts entsteht in Deutschland eine sozialistisch geprägte Arbeitersportbewegung. Die Sozialistengesetze, mit denen Reichskanzler Otto von Bismarck jegliche Organisation opponierender Arbeiter unmöglich gemacht hatte, werden 1890 aufgehoben. Wenig später gründet sich der Arbeiter-Turnerbund ATB, gewissermaßen eine sportpolitische Kampfansage an die national-konservative bürgerliche Deutsche Turnerschaft. Für die Arbeitersportler zählen weniger individuelle Rekorde als vielmehr die gesunde sportliche Ausbildung des Körpers. Wichtig sind ihnen Fairness und soziale Gerechtigkeit, aber auch internationale Solidarität und Völkerverständigung. Höhepunkt der in den 1920er-Jahren erstarkten Bewegung ist die erste Arbeiterolympiade 1925 in Frankfurt am Main mit 3.000 Sportlerinnen und Sportlern aus elf Ländern. Alleine an den Massenfreiübungen für alle nahmen etwa 100.000 Menschen teil.
Entweder bin ich irr oder die Welt Nach dem Tagebuch "Sangerhausen" und anderen Texten von Einar Schleef Mit: Sylvester Groth, Angelica Domröse Hörspielbearbeitung: Matthias Baxmann Regie: Ulrich Lampen (Produktion: SWR/WDR 2006) "Das große Bild brennt am Förderturm, dann stürzt es runter. Ich renne nach Hause, die Panzer stehen vor der Tür." Es ist der 17. Juni 1953, DDR. Einar Schleef war damals neun Jahre alt: "Mittag. Beide schweigen. Vater duckt sich, Mutter löffelt. Wir sehen uns in die Augen. Er sieht weg." Die Existenz des letzten Hauptwerkes von Einar Schleef ist seiner Mutter zu verdanken. Sie vergrub die Tagebuchaufzeichnungen des Sohnes im Kohlenkeller, nachdem er die DDR 1976 verlassen hatte. So überlebten die Texte, die Schleef bis zu seinem Tod fortgeführt, umgeschrieben und immer wieder kommentiert hat.
Amnestie Deutschland - Flucht vor Gerechtigkeit (1/5) Wie Oberst Raslan sich selbst überführt Verbrechen gegen die Menschlichkeit - ohne Konsequenzen? Die Podcast-Reihe "Amnestie Deutschland" erzählt von fünf Fällen, in denen im Ausland Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden und deren (teilweise mutmaßlichen) Täter sich nach Deutschland absetzen konnten. Von Azadê Pesmen, Bahar Sheikh, Olivia Samnick und Yagmur Ekim Çay Produktion: WDR 2025
Ein Leben im Ton (1/2) Von Frank Witzel Regie: Leonhard Koppelmann Mit: Matthias Habich, Christoph Pütthoff, Martin Bross, Holger Stockhaus, Bettina Lamprecht, Friederike Kempter, Lena Urzendowsky, Maximilian Brauer Komposition: Frank Witzel Ton und Technik: Ursula Potyra, Julia Kümmel Regieassistenz: Tamina Alonso Rodriguez Produktion: HR 2024 Länge: 57" Teil 2 am 27.07.2025, 18.30 Uhr Zum 100. Geburtstag der Hörspiel-Ikone Gerhard Preßler: eine radiophone Zeitreise durch Deutschland. Von den Pionierleistungen seines Vaters Heinrich bis zu seinen kontroversen "Verstörungstheorien" - wie prägte dieser verkannte Revolutionär das Medium? Im Kaleidoskop der Hörspielkunst erscheint Gerhard Preßler als ein Meister der akustischen Erzählung, dessen Werk wie ein vielstimmiges Echo durch die Jahrzehnte hallt. Von der rätselhaften Selbstbetrachtung in "Wer war Gerhard Preßler?" bis zum grotesken Tanz des "Flurtumults" spannt sich ein Bogen menschlicher Erfahrung. Wie ein feiner Riss im Hochzeitsporzellan durchzieht "Das falsche Brautgeschenk" die Fassade gesellschaftlicher Konventionen, während "Einblicke in das Kombinat Sindermann" den Alltag in eine dokumentarische Symphonie verwandelt. Die "Endlosen Spiele des Missglückens" klingen wie eine melancholische Melodie des Scheiterns, die in den "Bildern zeitgenössischer Todessehnsucht" ihren dunkelsten, persönlichsten Ton findet. Mit seinem geplanten Musik-Projekt "Das Zeitalter der Eigenschaftslosigkeit" wollte Preßler schließlich eine Brücke schlagen zwischen literarischer Tradition und zeitgenössischer Erfahrung - ein letzter Versuch, die Eigenschaftslosigkeit unserer Zeit in Klang zu fassen. Seine Hörspiele sind wie akustische Gemälde, die das Echo vergangener Jahrzehnte bis in unsere Gegenwart tragen. Frank Witzel, geboren 1955 in Wiesbaden, ist Schriftsteller, Illustrator, Radiomoderator und Musiker. Nach musikalischer Ausbildung begann er in den 1970ern mit Lyrik, veröffentlichte 2001 seinen ersten erfolgreichen Roman "Bluemoon Baby" und gewann 2015 den Deutschen Buchpreis für "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969". Neben seiner Autorentätigkeit schreibt er Hörspiele und lehrt als Honorarprofessor in Offenbach. Sein aktuelles Werk "Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts" erschien 2024. Leonhard Koppelmann, geboren 1970 in Aachen, ist Hörspiel- und Theaterregisseur. Seit 1996 führte er bei über 200 Hörspielen Regie, darunter bekannte Literaturadaptionen wie Thomas Manns "Doktor Faustus". Er inszeniert an bekannten Theatern und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Hörbuchpreis.
The Music of Marius Neset (Teil 1) hr-Bigband feat. Marius Neset & Anton Eger cond. by David Hveem, Hesssicher Rundfunk, hr-Sendesaal, Frankfurt, April 2025, Teil 1
Verpöntes Verlangen: Ein Leben zwischen Lust und Verzicht? Mit der Reihe "Plöner Gespräch" veranstaltet das Schleswig-Holstein Musik Festival gemeinsam mit NDR Info und NDR Kultur auf Schloss Plön jährlich eine Diskussionsrunde, die sich thematisch zwischen Politik und Kultur bewegt. Effizienz, Selbstoptimierung und Produktivität In einer Zeit, in der Effizienz, Selbstoptimierung und Produktivität als höchste Güter gelten, geraten Lust, Genuss und individuelle Lebensweisen zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Zwischen gesellschaftlichen Zwängen und der individuellen Freiheit fällt es nicht immer leicht, den Wert des Genusses zu reflektieren. Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Burnout oder Sucht sind Symptome eines Systems, das zwischen Hedonismus und Selbstdisziplin schwankt. Gleichzeitig boomt der Markt für Ratgeber, Diäten und Selbsthilfeprogramme - oft mit kommerziellem Eigeninteresse. Der Stellenwert von Genuss variiert stark im modernen Leben und die Konsequenzen für die Gesellschaft zeichnen sich immer deutlicher ab. Welche Formen des Genusses machen ein Leben lebenswert? Gibt es legitime Begierden und andere, die als unnütz oder gar gefährlich gelten? Wie schmal ist der Grat zwischen Hilfe zur Selbsthilfe und der Ausbeutung menschlicher Sehnsüchte? Und darf der Gesetzgeber in das persönliche Verlangen eingreifen, etwa im Namen der Gesundheit oder Sicherheit? Wo beginnt die Bevormundung? Gäste auf dem Podium: Prof. Dr. Ingo Balderjahn, Wirtschaftswissenschaftler und Konsumforscher Dr. Matthias Riedl, Diabetologe sowie Allgemein- und Ernährungsmediziner Bärbel Ring, Restaurantleitung und Sommelière im Söl"ring Hof auf Sylt Die Veranstaltung wird von Susanne Stichler moderiert, Journalistin und Moderatorin von NDR Info sowie der ARD Tagesschau.
Musica - Der polnische Pianist Marcin Wasilewski Am Mikrofon: Stefan Gerdes Jazz ist Echtzeitmusik. Sie entsteht im Moment und entfaltet live eine besondere Stärke. Jeden Freitag gibt es in Musica die stilistische Vielfalt von den Bühnen des Jazz: Mitschnitte von aktuellen Festivals, neue Aufnahmen der NDR Jazzkonzerte und legendäre Schätze aus unserem Archiv. Heute mit dem polnischen Pianisten Marcin Wasilewski in zwei Aufnahmen aus dem Jahr 2006: Solo beim Festival JazzBaltica in Timmendorfer Strand und im Trio in der Konzertreihe "NDR Jazz" im Rolf-Liebermann-Studio.
Klar geregelt Wie ein roter Punkt die Welt erobert - Faszination Rotpunkt-Klettern Eine ungeahnte Freiheit begann vor 50 Jahren mit einem roten Punkt in der Fränkischen Schweiz. Kurt Albert erfand das Rotpunkt-Klettern, bei dem man an Haken gesichert ist, diese aber nicht belastet. Dieser Kletterstil hat sich weltweit etabliert. Von Ullie Nikola Wiederholung vom Samstag, 12.05 Uhr
Musica - Elbjazz 2023: Omar Sosa mit der NDR Bigband Am Mikrofon: Claudia Hartmann Jazz ist Echtzeitmusik. Sie entsteht im Moment und entfaltet live eine besondere Stärke. Jeden Freitag gibt es in Musica die stilistische Vielfalt von den Bühnen des Jazz: Mitschnitte von aktuellen Festivals, neue Aufnahmen der NDR Jazzkonzerte und legendäre Schätze aus unserem Archiv. Heute mit einem Mitschnitt vom Elbjazz Festival 2023. Dort ist Omar Sosa mit der NDR Bigband am 10. Juni 2023 auf der Hauptbühne bei Blohm Voss aufgetreten. Geir Lynse hat das umjubelte Konzert dirigiert.