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Geistliche Musik
Antonio Caldara Laetatus sum F-Dur. Psalm-Motette für Sopran, Countertenor, Chor, Streicher und Basso continuo Roberta Invernizzi, Sopran Martin Oro, Countertenor Accademia Montis Regalis Leitung: Alessandro de Marchi Max Reger Introduction und Passacaglia d-Moll Martin Schmieding, Orgel, St. Petri Dom in Bremen Johann Sebastian Bach Wahrlich, wahrlich, ich sage euch. Kantate am Sonntag Rogate für Soli, Chor, 2 Oboe d'amore, Streicher und Basso continuo, BWV 86 Terry Wey, Alt Johannes Kaleschke, Tenor Markus Volpert, Bass Chor und Orchester der J.S. Bach Stiftung, St. Gallen Leitung: Rudolf Lutz
Am Sonntagmorgen
Religiöses Wort Blowin' in the Wind - Bob Dylans Friedenslieder Von Uwe Birnstein Evangelische Kirche
Essay und Diskurs
Die Aktivierung vergangener Utopien Mit Picard und Benjamin in das Museum der Zukunft Von Nora Sternfeld Oft sind sie zu Kathedralen der Hochkultur erstarrt, die Museen des 21. Jahrhunderts. Hüter des Kanons, stets unterfinanziert, stets überambitioniert. Dabei könnten sie doch so viel mehr sein, Labore der Zukunft, Superhelden im unübersichtlichen Diskursdschungel der Gegenwart. Es könnte so schön sein, wenn ... Museen zu Orten der Begegnung, der Gegenöffentlichkeit, der Herausforderung der eigenen Sammlungen werden, kurz zu Orten einer Selbstbefragung einer demokratischen Gesellschaft. Im Rahmen der "Denkfabrik" des Deutschlandradios befragen wir die altehrwürdige Institution des Museums auf seine Zukunftstauglichkeit. Doch welche Zukunft soll das eigentlich sein, in Zeiten, in denen autoritäre Politik wieder denkbar ist, in der die Bildungschancen von Kindern und Erwachsenen von den finanziellen Mitteln abhängen, in der eine Gesellschaft der nötigen Transformation in eine klimaschützende Zukunft eigentlich nur hinterherläuft? Vielleicht ist es die dringendste Aufgabe des Museums der Zukunft, uns aus der Zukunft, auf die wir gegenwärtig zutreiben, zu befreien um eine andere bessere, freiere Zukunft zu stiften, oder zumindest ihre Entwürfe zu begleiten? Dieses spezifische Museumspotenzial, das wir als materielles Reservoir vergangener Möglichkeiten bezeichnen könnten, führt zur Frage nach dem radikaldemokratischen Museum. Was können wir aus einer radikaldemokratischen Perspektive für das Museum als Museum lernen und was können wir uns erträumen? Nora Sternfeld ist studierte Philosphin, hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien promoviert, an zahlreichen Universitäten von Zürich bis Helsinki unterrichtet. Sie hat etliche Ausstellungen kuratiert, war documenta-Professorin in Kassel, ist seit 2020 Professorin für Kunstpädagogik an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Ihre wichtigsten Bücher sind "Das Pädagogische Unverhältnis. Lehren und Lernen bei Rancière, Gramsci und Foucault" (2009) und "Das radikaldemokratische Museum" (2018).
Gottesdienst
Übertragung aus der Pfarrkirche St. Konrad in Stuttgart Zelebrant: Pfarrer Wolfgang Metz Katholische Kirche
Zwischentöne
Musik und Fragen zur Person Der Schriftsteller Wolfgang Hegewald im Gespräch mit Joachim Scholl In der DDR wollte man Wolfgang Hegewalds Werke nicht drucken, im Westen galt der Autor, geboren 1952 in Dresden, als magischer Realist. Sein Buch "Tagessätze", eine Chronik des Corona-Jahres 2020, ist ein Feuerwerk politisch-literarischer Fantasie.
Forschung aktuell - KI verstehen
KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag Künstliche Intelligenz revolutioniert unseren Alltag. Sie übersetzt Texte, filtert Nachrichten, analysiert Röntgenbilder und entscheidet, wer einen Job bekommt. In "KI verstehen" geben wir jede Woche Antworten auf Fragen zum Umgang mit KI.
Freistil
Im Asphaltdschungel Bullen, Cops und Commissarios in der populären Kultur Von Markus Metz und Georg Seeßlen Regie: Susanne Krings Produktion: Deutschlandfunk 2021 In Büchern und Filmen sind Polizistinnen und Polizisten immer wichtigere Projektions- und Identifikationsfiguren der Gegenwart. Welche Antworten geben Cop, Flic, Schnüffler oder Bulle auf die moralischen und sozialen Fragen unserer Zeit? In Krimis werden nicht nur Fälle gelöst. Sie zeigen auch, wie es um ein Land, eine Region, eine Gesellschaft bestellt ist. Die Realität spiegelt sich freilich nur teilweise darin. Langweilige und unschöne Aspekte kommen eher am Rande vor, dann oft dramatisch und symbolisch überhöht. Die Diskrepanz scheint erstaunlich: Je populärer und allgegenwärtiger die Polizei in den Medienträumen wird, desto verdächtiger wird die darin vermittelte Darstellung von Realität. Wie haben sich die Bilder von Milieus und Kulturen in den Krimis der letzten Jahrzehnte verändert? Wie viel Wirklichkeit enthalten Polizei-Serien und Detektiv-Romane? Im Asphaltdschungel
Konzertdokument der Woche
Franz Schubert Sinfonie Nr. 4 c-Moll, D 417 "Tragische" Anton Bruckner Messe Nr. 3 f-Moll für Soli, Chor und Orchester Hanna-Elisabeth Müller, Sopran Anna Lucia Richter, Alt Mauro Peter, Tenor Johannes Kammler, Bass Collegium Vocale Gent Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Leitung: Philippe Herreweghe Aufnahme vom 21.4.2024 aus der Philharmonie Berlin Am Mikrofon: Uwe Friedrich Für die Wiener Hofkapelle schrieb Anton Bruckner die letzte seiner fünf Messen, doch sie wurde von den Musikern zunächst als unsingbar abgelehnt. Wie bei seinen Sinfonien revidierte er das Werk mehrfach und musste lange warten, bis er eine adäquate Aufführung erleben konnte. Heutige Sänger und Orchester stellt die Komposition nicht mehr vor technische Probleme, aber der Dirigent muss die Klangmassen beherzt ordnen. Dass er das kann, hat Philippe Herreweghe schon mehrfach bewiesen. Aus der Originalklangbewegung kommend, hat er sein Repertoire konsequent bis tief ins 19. Jahrhundert ausgedehnt. Für das Konzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt er den eigenen Chor aus Gent mit, der seine Klangvorstellungen seit Jahrzehnten minutiös umsetzt. Da Wien immer der Sehnsuchtsort des traditionsbewussten Anton Bruckner war, an dem er unbedingt Erfolg haben wollte, stellt Philippe Herreweghe der emotionalen Wucht der Bruckner-Messe die "Tragische" Sinfonie Nr. 4 von Franz Schubert voran. Beide wurden von ihren Zeitgenossen kaum verstanden, beide zählten erst nach ihrem Tod zu den verehrten Klassikern der österreichischen Musik.