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Sprechstunde
Smartphone, Gaming, Social Media: Wenn Mediennutzung zur Sucht wird Gast: Isabel Brandhorst, Leiterin der Forschungsgruppe Internetnutzungsstörungen, Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Am Mikrofon: Lennart Pyritz Hörertel.: 00800 4464 4464 sprechstunde@deutschlandfunk.de Leg doch mal das Handy weg! Ein Satz der in vielen Familien zum Alltag gehört. Jedes zweite Kind in Deutschland besitzt mit 12 Jahren ein eigenes Smartphone. Spätestens in der weiterführenden Schule gehören Computer und Tablet zum Schulalltag. Das hat viele gute Seiten aber nicht nur. Ohne Smartphone aus dem Haus oder kein Internet haben, dass ist inzwischen nicht nur für Jugendliche unvorstellbar. Viele verbringen einen Großteil ihrer Freizeit mit digitaler Unterhaltung. Einige haben Online mehr Freunde als Offline und manche wissen ohne Internet nichts mehr mit sich anzufangen. Wann ist Medienkonsum intensiv aber unbedenklich und wann sollte man sich Sorgen machen? Wo findet man Hilfe? Und was kann man selber tun, wenn erste Probleme auftreten?
Forschung aktuell
Geheimnis des Darms: Neuer Test für Endometriose Tolle Idee! Formbarer Papierwerkstoff für nachhaltige Verpackungen Wissenschaftsmeldungen Sternzeit 15. Oktober 2024: Die himmlischen Glückssterne im Wassermann Am Mikrofon: Maximilian Brose
Feature
Hamburgs Baseballschlägerjahre Rechte Gewalt in den 1980er-Jahren Von Philipp Schnee Regie: Beatrix Ackers Produktion: Deutschlandfunk 2024 Baseballschlägerjahre - das Schlagwort steht für eine Zeit rechten Alltagsterrors in den 1990er-Jahren, vor allem in Ostdeutschland. Aber ein Jahrzehnt zuvor, im Westen? Mit Baseballschlägern und Axt-Stilen wurde Ramazan Avci 1985 attackiert und starb. Mit einer Betonplatte wurde wenige Monate zuvor Mehmet Kaymakçi ermordert. Eine Spur rechter Gewalt führt durch das Hamburg der 80er-Jahre. Acht Morde, zahlreiche Brandanschläge, zahllose Überfälle und schwere Körperverletzungen - die Liste rassistischer Gewalttaten in der vermeintlich so weltoffenen westdeutschen Metropole ist lang. Sogar Schulen mussten unter Polizeischutz gestellt werden. Migrant*innen begannen sich in diesem Jahrzehnt zu organisieren und zu wehren. Auch von diesem Widerstand erzählt dieses Feature.
Hörspiel
Oumy, Moussou und die Anderen Von Mona Winter Regie: Regine Ahrem und die Autorin Mit: Sona MacDonald, Samuel Finzi, Martha Fessehatzion, Wambui Mwangi-Baal, Marie-Lou Sellem, Heiko Raulin und Oumy Guey, Moussou Diop, Marianne Correa, Betty Weber Ton und Technik: Kaspar Wollheim, Monika Steffens und Venke Decker Produktion: RBB 2010 Länge: 45'57 Dakar, die Millionen-Metropole am westlichsten Punkt Afrikas. Baugerippe, Wellblechhütten, fliegende Händler, und überall die Taxis, die hupend und stinkend die Straßen bevölkern wie Hornissenschwärme. Im Taxi durch Dakar zu fahren ist ein Abenteuer: Oft geben die Autos den Geist auf, die Fahrer kennen das Ziel nicht, fahren irgendwohin ins Nirgendwo. Ganz anders die "Taxi-Sisters": Wie Königinnen erscheinen sie in ihren farbenprächtigen afrikanischen Roben und tadellosen Fahrzeugen, die echten Kundenservice versprechen. Eine weibliche Kooperative im von muslimischen Bruderschaften beherrschten Transportgewerbe, einzigartig in ganz Afrika. Die "Taxi-Sisters" sind Expertinnen des Übergangs, sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Tradition und Moderne, geradezu auf Messers Schneide. Eben noch in Abhängigkeit als Erst-, Zweit-, Drittfrau in einem polygamen Verhältnis und jetzt auf dem Weg zur Taxiunternehmerin. Von ihnen lassen sich Reisende aus dem fernen Europa mitnehmen auf eine - auch akustische - Odyssee durch die Widersprüchlichkeiten der Stadt und ihrer eigenen Existenz. Mona Winter, geboren in Haan bei Wuppertal, studierte Theaterwissenschaft und Soziologie in München und war zehn Jahre als Verlegerin und Lektorin tätig. Sie schreibt Prosa und arbeitet als Autorin und Regisseurin von Theaterstücken, Hörspielen und Radiofeatures, darunter "Killing me softly" (WDR 2001), "Hieronymus Bosch - Die Tyrannei der Töne" (SWR2016), "Eine von Vielen" (RBB 2017), "Das Theater spielt fremd" (SWR 2020). Die Autorin lebt in Berlin.
Jazz Live
Kollektiv kreativ Jan Klares Bigband The Dorf Aufnahme vom 20.6.2024 im Domicil, Dortmund Am Mikrofon: Thomas Loewner The Dorf ist eine Urgewalt von einer Big Band: laut, voller Kreativität und bisweilen etwas chaotisch. Gerade das macht aber den Charme dieser Kombo aus. Wer wissen möchte, wie erfrischend Big Band heute klingen kann, sollte The Dorf live erleben! Der Gründer von The Dorf ist Jan Klare. Der Saxofonist hatte 2006 erstmals einen harten Kern von Musikern aus dem Ruhrgebiet versammelt, mit denen er sich seitdem einmal im Monat zu Proben und Konzerten im Dortmunder Klub Domicil trifft. Zu dieser Gruppe stoßen immer wieder neue Bandmitglieder und einmalige Gäste hinzu, wie beim Auftritt im Juni 2024 etwa die Kölner Posaunistin Shannon Barnett. Das sorgt für einen gewissen Grad an Unvorhersehbarkeit und erfordert von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Flexibilität - zur Freude des Publikums: Konzerte von The Dorf sind die reinsten Wundertüten!
Musikszene
Kämpferisch und visionär Claire Gibault und das Paris Mozart Orchestra Von Elisabeth Hahn Ob Schulen, Gefängnisse oder Konzerthäuser: Das Paris Mozart Orchestra fühlt sich überall zu Hause. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 durch die Dirigentin Claire Gibault setzt sich das innovative Orchester dafür ein, Musik zu allen Menschen zu bringen. Mit vielfältigen Angeboten möchten Claire Gibault und ihre Musikerinnen und Musiker einen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft leisten. Als Leitfaden dient ein eigener Wertekatalog. Das Thema Gleichberechtigung von Mann und Frau hat besondere Priorität, die Stellen werden paritätisch besetzt. Dirigentin und Orchestermitglieder bekommen alle dieselbe Gage. Und die Kosten für Kinderbetreuung bei Proben oder Konzerten spätabends oder an Wochenenden übernimmt das Orchester. Für die Förderung junger Dirigentinnen engagiert sich das Paris Mozart Orchestra beim Wettbewerb "La Maestra" in der Philharmonie de Paris.