Das hat der kleinkriminelle Eddy wirklich nicht gewollt. Er lügt und betrügt, er klaut und haut notfalls auch zurück. Aber dass der verhasste König - Immobilienhai und Heuschreckenkapitalist - bei dem Handgemenge im Hausflur tödlich stürzt, war nicht eingeplant. Nach dem ersten Schock überdenkt Eddy die ausweglose Lage. Die Leiche muss entsorgt werden, bevor die Bodyguards Verdacht schöpfen, notfalls auch versteckt im eigenen Sofa. Der Coup gelingt und Eddy bleibt unerkannt. Doch bald schon spricht ganz Berlin über den Mordfall und Journalisten belagern die Familie König. Da bekommt Eddy ein schlechtes Gewissen und sucht Kontakt zu Königs Tochter. Eine gefährliche Idee, denn die exzentrische Romy hat es Eddy angetan. Eine Krimi-Komödie mit Matthias Matschke, Milan Peschel und jeder Menge Berliner Schnauze.
Einmal ist Leo am Zaun vorbeigegangen und hat an gar nichts gedacht, ausnahmsweise. Plötzlich stand der große Hund vor ihm und versperrte ihm den Weg. Er hat Leo angestarrt und dann aus tiefster Kehle geknurrt. Das wäre einmal mehr der richtige Moment gewesen, ein Held zu sein. Doch Leo konnte nicht, er stand da wie angenagelt und erst als Herr Murr kam und sagte: "Wotan sitz!" und den Hund beiseite zog, konnte er weitergehen. Noch an diesem Nachmittag traf Leo eine Entscheidung. Von nun an würde er mutig sein, heldenhaft mutig, und Wotan war genau der richtige Hund, um das zu erlernen.
Nach der "großen Zerstörung 1D, die alles dem Erdboden gleichgemacht hat, gibt es jetzt eine neue Nation, eine neue Zukunft, neue Menschen und... neue Häuser. Ein ambitionierter Radioreporter will seine Hörer*innen nun in mehrere dieser neuen Häuser mitnehmen. Den Anfang macht das Superhaus des Dottore Diego, Zeugnis der totalen oder besser gesagt totalitären Erneuerung. Während der weiteren Erkundung des Hauses und der Lebensweise des Eigentümers (er hat seine Frau gleich mehrfach geklont, während er selbst einzigartig bleibt), wird deutlich, dass es um das Modell einer Welt geht, die nach Ausschaltung der "subversiven Elemente" aus den Ruinen neu entsteht - gemäß den Grundsätzen einer Waren- und Wachstumsgesellschaft. Eine teils rabenschwarze, dystopische Satire über Mechanismen von Populismus und totalitärer, faschistischer Herrschaft. Seine Entstehungszeit hört man dem Hörspiel an, aber in seinem Witz, der gestalterischen Qualität und Aussagekraft ist es zeitlos.
-Doku-Fiktion- Ein Autor im Wolfsburger Autowerk: Mit einem Manager, Zukunftsforscher und Informatiker spricht er über die Zukunft der Arbeit und stößt auf völlig gegensätzliche Aussagen. Von Bernd Cailloux WDR 2009
Weil Pepe bereit ist, aus Fehlern zu lernen, gibt es ein neues Gesetz in der WG: Ausnahmslos alle (!) Familienmitglieder müssen sich gegenseitig ihre Post vorlesen. Denn Ehrlichkeit währt am längsten. Die gute Stimmung kippt jedoch, als Elke einen Brief von Ralph, Antons Vater, erhält. Wegen einer lebensbedrohlichen Krankheit bitte er "seine" Familie zu sich auf den FKK-Campingplatz, um sie ein letztes Mal in die Arme zu schließen. So brechen alle auf: Elke, Evelyn, Pepe und Anton, der seinen Macho-Heten-Vater eigentlich nie mehr wiedersehen wollte, weiß dieser doch nicht einmal, dass sich Anton für Männer interessiert, geschweige denn mit Pepe zusammen ist. Hörspielserie von Axel Ranisch und Paul Zacher Folge 3: Shiny Happy People Regie: Axel Ranisch Produktion: NDR 2021
"Eine Frau von Anfang Vierzig reflektiert ihr Leben, die Bilanz fällt melancholisch bis deprimierend aus, dabei ist scheinbar alles gut. Lilli hat Mann und Kind, die Verhältnisse sind geordnet. Gleichsam aus dem Nichts erwachsen die Katastrophen. An Unsicherheit und fehlender Distanz droht Lillis Anspruch auf Würde zu scheitern - und gewinnt, eben aus dieser großen Not, doch wieder eine Chance. Ein starkes, unaufgeregtes, nicht humorfreies Stück über die Suche nach dem Glück." (Ausgezeichnet als Hörspiel des Monats August 2013. Aus der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste) Von Arno Geiger Mit: Alexandra Henkel, Martina Gedeck, Jörg Hartmann, Robert Besta, Jule Brandl Regie: Leonhard Koppelmann SWR 2013
-Historisches Drama- Mendel Horowitz ist Jude und versteckt sich während des Zweiten Weltkrieges im Haus einer alten polnischen Bäuerin. Jahre später offenbart sich eine düstere Lüge. Von Rolf Schneider BR/WDR/HR 1966
Marcel Proust Buch "Die Entflohene" thematisiert Kummer, Leid und Vergessen nach dem plötzlichen Tod der Geliebten, ein Balanceakt zwischen Trauerarbeit und neuer Lebenslust. Mit: Felix Goeser, Sebastian Blomberg, Laura Balzer, Elisa Schott, Friedhelm Ptok, Josefin Platt, Wolfgang Pregler, u. a. Hörspielbearbeitung: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar Musik: Ensemble Modern Komposition: Hermann Kretzschmar Regie: Ulrich Lampen Produktion: SWR/DLF 2022
Collage · Wenn man Bob Dylan im Hören denkt oder im Denken hört, bekommt Geschichte wieder Sound. Eigenwillige Coverversionen von Dylankennern wie Klaus Theweleit, Elfriede Jelinek, Marlene Streeruwitz, und Elisabeth Bronfen. | Von Theo Roos und Günther Janssen | Mit Alan Bangs, Sibylle Canonica, Danny Dziuk, Stefan Hunstein, Sophie von Kessel und anderen | Komposition: Bob Dylan | Regie: Theo Roos/Günther Janssen | BR 2001 | Podcast-Tipp: Andreas Ammer: "Thank Bob for Beatniks". Musikalisches Hörspiel über den Beatpoeten Bob Kaufman
Jahre nach dem Zusammenbruch einer perfekten, computergesteuerten Gesellschaft erreicht den Offizial Ossip, der ein perfektes Rädchen in diesem System war, eine Order. Pflichtgemäß macht er sich auf den Weg zu der angegebenen Dienststelle in einer verwüsteten, chaotischen Stadtlandschaft. Dort wird er überraschenderweise vom Computer als Sicherheitsrisiko eingestuft und einem entwürdigenden Überprüfungsritual unterzogen. Ossip, der Offizial, wird Opfer einer kollabierten Ordnungsutopie, deren nach Totalität strebendes Muster nichts als eine Wüste zurückgelassen hat. Mit: Ernst Alisch, Robert Atzorn, Gerd Baltus, Ulrike Bliefert, Gustav Gromer, Klaus Hemmerle, Klaus Knobloch, Barbara Kozarisczuk, Luitpold Müller, Claus Plänkers, Walter Renneisen, Felix Schellenberg, Toni Slama, Reinhart von Stolzmann, Utz Thorweide, Berthold Toetzke, Johannes Warth und Jannis Zoidis | von Gregor Retti | Regie: Andreas Weber-Schäfer